UM WELCHEN PUNKT ES WIRKLICH GEHT!  

Gestern habe ich geweint. Aus Wut!

Aus Wut, dass längst überholte Systeme immer noch Menschen schwächen statt in ihre Stärke bringen. Das es für wichtige Zukunftskompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Lernbereitschaft, Kreativität, Innovationsfähigkeit, Empathie, Mitgefühl, Miteinander, Gemeinschaftssinn, immer noch keine Punkte gibt.

Meine Tochter hatte diese Woche ihre allerletzte mündliche Prüfung – im G8-Abitur. Ihr fehlte EIN EINZIGER PUNKT ZUR HOCHSCHULREIFE. Nicht bestanden. Raus aus dem System.

Was mich aber wirklich zum Heulen gebracht hat, war der selbstgefällige Satz ihrer Fachbereichsleiterin: „Wir stellen dir trotzdem noch ein Zeugnis aus, auch wenn du keine Schülerin mehr bei uns bist!“ Was für Worte! Worte nur wenige Minuten nach Abschluss der allerletzten Prüfung. Worte ohne ein Funken von Empathie, ohne Mitgefühl, ohne den kleinsten Ansatz von Selbstreflektion über den eigenen Anteil und die eigene Verantwortung für Ergebnisse?

Worte nach 12 Jahren mehr oder weniger selbständigem Lernen, da die Schule insbesondere die letzten 2 Pandemie-Jahre quasi NICHT STATTGEFUNDEN HAT. Worte, die den Schmerz wegen dem Verzicht aus Zeitmangel auf aufbauende Hobbies wie Sport, Musik, Theater, Zeit für sich, lächerlich erscheinen lassen. Worte an einen jungen Menschen, der keinen einzigen Tag zu spät gekommen ist in allen zwölf Jahren, trotz über einer Stunde Fahrweg zur Schule, trotz Ausfall von Bussen, weil ein wenig Schnee gefallen ist, der jeden Tag gern in die Schule gegangen ist, trotz allem. Der neugierig, lernbereit, aufmerksam, wissbegierig auf – wie das Leben funktioniert – war. Ein junges Mädchen, das für ihre 102-jährige Uroma im April – trotz Prüfungsstress – mit Freude ein Vogelhaus für ihren Balkon gebaut hat, die sich liebevoll um ihre krebskranke Oma kümmert und sehr beliebt ist für Telefonate bei ihren Großeltern.  

Was für Worte an eine junge Frau, gerade 18, die immer für die Hauptrollen in Musicals und Theateraufführungen der Schule nominiert wurde, die Singen und Malen und jüngere Schüler in der Lernzeit betreuen, geliebt hat. Die immer ihre Aufgaben pünktlich und in guter Qualität geliefert hat, auch im Home-Schooling, obwohl viele andere ausgestiegen sind – ohne Konsequenz. Die niemals übersehen hat, wenn sich Mitschülerinnen ritzen, magersüchtig sind, und die sich dafür eingesetzt hat, dass an der Schule eine Stelle geschaffen wird, wo sich diese Schüler hinwenden können.  Die immer ein offenes Ohr hat und sich Zeit nimmt, wenn es anderen z.B. wegen Problemen in der Schule, im Elternhaus oder mit Freunden schlecht ging. Die sehr stark war im Warteraum nach den Prüfungen, obwohl die meisten anderen Prüflinge aus Verzweiflung geweint haben?

Sie war nicht die einzige, der es so erging. Einige durften schon nicht mal mehr die schriftlichen Prüfungen wiederholen, sie waren gleich „raus“. Andere haben auch die überhöhten Anforderungen der mündlichen Prüfungen ebenfalls nicht bewältigen können. Es nützt diesen jungen Erwachsenen jetzt nichts mehr, nochmal bestätigt zu bekommen, dass dies der Jahrgang war, der am meisten gelitten hat unter der Pandemie.

Meine Tochter antwortete direkt und mit einer Klarheit und Stärke auf die Frage: „Du kannst ja nochmal ein Jahr wiederholen?“: „Nee, ich gehe keinen Tag mehr in diese Sch…-Schule!“

„Ich gehe arbeiten, ich möchte wirklich lernen, wie das Leben funktioniert, ich möchte meinen eigenen Weg gehen!“ Und das wird sie auch! Sie wird noch ein einziges Mal vielleicht kurz verletzt sein und eine Träne im Auge haben, wenn sie ihr Zeugnis abholen wird, aber definitiv trotzdem mit erhobenem Kopf. Sie weiß, was sie kann, und sie weiß, was sie will und wird sich nun zielgerichtet kurzfristig einen Praktikumsplatz suchen, um das Fachabitur abzuschließen, um dann ihren Weg weitergehen zu können. Sie wollte sowieso arbeiten gehen nach dem Abi. Also dann halt so.

Diese Erfahrung wird sie um so stärker machen, ihre Talente und einzigartigen Fähigkeiten aufzubauen. UND DAS GIBT MINDESTENS EINEN PUNKT!

Ich frage mich an dieser Stelle:

  • Warum gibt es immer noch KEINE PUNKTE auf Stärken, Talente und Fähigkeiten, die uns als Menschen guttun, PUNKTE für GELEBTE WERTE WIE EMPATHIE, MITGEFÜHL, MITEINANDER, ACHTSAMKEIT UND KREATIVITÄT? 
  • Warum gibt es KEINEN PUNKTABZUG UND FEEDBACKPROZESSE für Menschen, die ein System unterstützen, das wichtige Fähigkeiten von Menschen schwächt und nicht fördert?
  • Wieso ist es immer noch möglich, dass ein schon lange nicht mehr zeitgemäßes System, sich nicht verändern muss, dass nichts dazugelernt hat in den letzten beiden Jahren? (außer Einzelfällen, die sich persönlich sehr engagiert haben, dies halbwegs zu kompensieren)
  • WIESO WERDEN SYSTEMIMMANENTEN SCHWÄCHEN IMMER NOCH AUF KOSTEN VON MENSCHEN (KINDERN, JUGENDLICHEN, ALTEN, KRANKEN) AUSGEGLICHEN?

Und wenn wir über Bewertungssysteme reden müssen (m.E. können wir Menschen nicht in Schemata stecken und denselben Maßstab anwenden?)

  • Für welche Fähigkeiten würdest Du gern Punkte verteilen?
  • Wie kann man Menschen überhaupt respektvoll „bewerten“?
  • Bekommst Du schon angemessene Punkte für deine Stärken und Fähigkeiten?

Aus der Resilienzforschung ist schon sehr lange bekannt, dass die Kinder und jungen Menschen, die auch außerhalb der eigenen Familie Bezugspersonen haben, die sie stärken, motivieren und unterstützen, eine gute Resilienz entwickeln und mit heftigen Herausforderungen besser umgehen können. Resilienz kann gelernt und trainiert werden, wie ein Muskel. Es braucht dafür aber einen guten Nährboden, ein adäquates Umfeld und die richtigen „Nährstoffe“.

Schafft es jeder so mit Herausforderungen umzugehen?

Leider, nein! Viel zu oft gibt es noch Begrenzungen, längst überholte Systeme oder veraltete Bewertungssysteme, wo es „Punktabzug“ gibt! Wo Menschen nach einem Schema bewertet werden ohne Berücksichtigung ihrer individuellen Stärken, Fähigkeiten und Talente, wo es zu wenig Wertschätzung gibt für den Einzelnen, wo Menschen nicht gesehen werden, in dem was sie können. Um so wichtiger ist es, sich unabhängig vom äußeren Umständen zu machen und stark, frei und gesund zu sein, seinen eigenen Weg zu seinen eigenen Bedingungen weiterzugehen.  

In meinen vielen Team-Workshops und Coachings in den letzten Monaten bin ich immer mehr Menschen begegnet, die vor unserer Zusammenarbeit aufgrund ihrer gemachten negativen Erfahrungen privat und/ oder beruflich – die Pandemie hat diesen Trend noch massiv verstärkt – innerlich so geschwächt sind, dass sie „nicht mehr können“. Sie können nicht mehr schlafen, sie sind immer öfter krank, sind antriebsloser, demotivierter, schlechter gelaunt, gereizter, sie streiten mit ihrem Partner, weil sie am Limit sind, sie wissen nicht mehr wirklich was sie können. Viele haben Selbstzweifel, wenig(er) Selbstvertrauen und verminderten Zugang zu ihren eigenen, inneren Ressourcen, können nur noch auf äußere Veränderungen reagieren, statt aktiv und positiv ihr Leben zu gestalten, das Ruder in der Hand zu haben.

Das ist meine absolute Stärke: Menschen von Innen heraus stark zu machen. Einige Ergebnisse nach unserer Zusammenarbeit sind:

  • sie haben Zugriff auf ihre eigenen Ressourcen,
  • sie sind wieder in ihrer Kraft,
  • sie fühlen sich gesund und wohl,
  • sie haben Klarheit und Fokus für ihre Ziele bekommen.

Um

– die steigenden Herausforderungen von Außen (Job, Familie, Elternpflege, Digitalisierung…) souverän meistern zu können,

– gesund und positiv auf ihrem Weg zu bleiben,

– unabhängig von Systemen agieren statt reagieren zu können.

#Innerhealth – von Innen nach Außen! Stärke kommt von Innen!

Wenn einer oder mehrere Themen auf Dich zutrifft, dann lass uns kennenlernen. Lass uns gemeinsam den Punkt stärken, mit denen Du punkten kannst. Ich freue mich darauf, Dich in deine Stärke zu bringen! Hier geht es zum kostenfreien Innerhealth-Gespräch.

Leave A Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert